Verfasst von FirmenBILD Redaktion

Credit Suisse Pleite: Keine akute Pleitegefahr nach der UBS-Übernahme

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  • Vor 4 Monaten veröffentlicht

Im Frühjahr 2023 stand die Traditionsbank Credit Suisse am Abgrund. In einer historisch beispiellosen Rettungsaktion übernahm die Konkurrentin UBS das angeschlagene Institut und verhinderte so einen Kollaps.

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Seither fragen sich Beobachter: Wie ist die Lage der Credit Suisse im Jahr 2025? Befindet sich die Bank in Insolvenz, ist sie zahlungsunfähig – oder hat die Notübernahme die Pleitegefahr gebannt? Der folgende Bericht ordnet die aktuelle Situation sachlich ein, von Eigentümerstruktur und Integration in die UBS bis zu finanziellen Kennzahlen und regulatorischen Einschätzungen. Am Ende steht ein klarer Befund zur Stabilität des Instituts. Die benachbarten Hauptsitze von UBS (links) und Credit Suisse (rechts) am Paradeplatz in Zürich.

Eigentümerwechsel: Die Notübernahme 2023 und ihre Folgen

Die Krise spitzte sich im März 2023 dramatisch zu: Nach Milliarden-Abflüssen von Kundengeldern und einem Kurseinbruch der Aktie schwand das Vertrauen in die Credit Suisse. Die Schweizer Regierung, Zentralbank und Finanzaufsicht schnürten daraufhin ein Rettungspaket. Am 19. März 2023 kündigte die UBS Group AG an, die Credit Suisse Group AG für 3 Milliarden Franken zu übernehmen. Dieser von Behörden orchestrierte Notverkauf – bezahlt in UBS-Aktien – verhinderte eine unmittelbare Insolvenz der Credit Suisse. Die Finanzmarktaufsicht FINMA ordnete im Zuge der Verhandlungen allerdings an, bestimmte risikoreiche Anleihen (AT1-Kapital) der Credit Suisse vollständig abzuschreiben, sodass diese Wertpapiere für Investoren ausfielen. Gleichzeitig stellte die Schweizer Bundesregierung eine staatliche Verlustgarantie von bis zu 9 Milliarden Franken bereit, um UBS für eventuelle Verluste aus den riskantesten Teilen der CS-Bilanz abzusichern. Zusätzlich wurde der UBS ein Liquiditäts-Notkredit der Schweizerischen Nationalbank über 100 Milliarden Franken gewährt. Diese Maßnahmen unterstrichen die Schwere der Lage – ein ungeordneter Zusammenbruch der Credit Suisse hätte weite Kreise gezogen.

Nach Bewältigung technischer und rechtlicher Hürden wurde die Übernahme am 12. Juni 2023 endgültig vollzogen. Die Credit Suisse Group hörte damit auf, als unabhängiges Unternehmen zu existieren. Seither ist die Credit Suisse rechtlich ein Teil der UBS-Gruppe. Die Eigentumsverhältnisse sind klar: 100 % der Anteile gehören nun der UBS Group AG, womit die einstmals eigenständige Bank in den UBS-Konzern integriert wurde. Die bisherige Führungsspitze der Credit Suisse trat zurück; stattdessen übernahm UBS-Management das Ruder, mit UBS-CEO Sergio Ermotti an der Spitze der kombinierten Bank. Die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter erklärte rückblickend, die Notfusion sei nötig gewesen, um größeren Schaden vom Finanzplatz abzuwenden.

Ein erster Erfolg zeigte sich im August 2023: Die Risiken in der CS-Bilanz erwiesen sich als kleiner als zunächst befürchtet, wie auch die Regierung erleichtert feststellte. UBS teilte mit, dass man auf sämtliche staatlichen Stützungsmaßnahmen verzichten könne. Konkret löste UBS freiwillig den 9-Milliarden-Garantievertrag mit dem Bund auf und gab auch die Not-Kreditlinie der SNB über 100 Milliarden Franken zurück. Dieser Schritt, nur zwei Monate nach Übernahmeschluss, signalisiert: Die akute Gefahrenlage war überwunden, die kombinierte Bank konnte aus eigener Kraft bestehen.

Integration in den UBS-Konzern: Marke, Geschäftsfelder und Standorte

Seither läuft die Integration der Credit Suisse in die UBS auf Hochtouren. Ein zentrales Element war die Verschmelzung der Rechtsstrukturen: Zum 1. Juli 2024 fusionierte die UBS ihr Schweizer Geschäft mit der Credit Suisse (Schweiz) AG. Fortan übernahm die UBS Switzerland AG alle Rechte und Pflichten der ehemaligen Credit Suisse (Schweiz) AG. Dieser formale Akt erleichtert es, Kunden und Betriebsabläufe vollständig auf die UBS-Plattform zu migrieren. Sabine Keller-Busse, Präsidentin UBS Schweiz, sprach von einem wichtigen Meilenstein bei der Integration. Die Migration der meisten Kundenkonten und Produkte in der Schweiz auf die UBS-Systeme soll im Jahr 2025 schrittweise erfolgen und mit gezielten Updates an die Kundschaft kommuniziert werden. Bereits 2024 begann UBS zudem, Credit-Suisse-Kunden in Übersee – etwa in Hongkong und Singapur – in die eigenen Strukturen zu überführen.

Die Marke „Credit Suisse“ wird im Alltagsgeschäft verschwinden. Da die Schweizer Einheit nun rechtlich in der UBS aufgegangen ist, firmieren Angebote im Heimatmarkt künftig unter dem UBS-Logo. Filialen der Credit Suisse werden entweder geschlossen oder auf UBS umgeflaggt. Laut Plan sollte nach Zusammenlegung der Schweizer Geschäfte die Anzahl der Bankfilialen deutlich sinken – von ehemals 285 (95 CS-Filialen und 190 UBS-Filialen) auf nur noch 194 Filialen im Jahr 2025. Viele Niederlassungen an gleicher Adresse wurden zusammengelegt, was Doppelstrukturen abbaut. Die Schweizer CS-Zentrale am Paradeplatz in Zürich bleibt zwar bestehen, doch ihr Betrieb läuft nun unter dem Dach der UBS. International wurden ebenfalls Überschneidungen bereinigt: Wo UBS und CS in denselben Städten Büros unterhielten, prüfte man Zusammenlegungen oder Schließungen. So berichtete UBS etwa von abgeschlossener Filialkonsolidierung in der Schweiz bereits Anfang 2025. Die bekannte Marke „Credit Suisse“ dient seither praktisch nur noch als historischer Name; im Kundenkontakt tritt vor allem UBS in Erscheinung.

Mit der Integration einher geht ein massiver Personalabbau, vor allem auf Seiten der ehemaligen Credit Suisse. Doppelbesetzungen und Synergieziele führen dazu, dass Tausende Stellen gestrichen werden. UBS kündigte schon im August 2023 an, weltweit über 10 Milliarden Dollar Kosten einsparen zu wollen und in der Schweiz rund jeden zwölften Arbeitsplatz abzubauen. Analysten schätzten, dass global bis zu 30 000 bis 35 000 Stellen wegfallen könnten – das wären ca. 30 % der Gesamtbelegschaft und über die Hälfte der früheren CS-Mitarbeiter. Bestätigt wurde inzwischen der Abbau von rund 3000 Stellen in der Schweiz über die nächsten Jahre. In Wellen beginnend ab Mitte 2024 werden betroffene Angestellte entlassen. Dieser Schritt ist für die Belegschaft und den Arbeitsmarkt schmerzlich, doch für UBS zentral, um die Fusion wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten. Viele Positionen in IT, Risikomanagement, Back-Office und Investmentbanking waren bei beiden Banken doppelt vorhanden und werden nun zusammengelegt.

Geschäftsfelder: UBS hat klar gemacht, dass sie die wertvollen Kerngeschäfte der Credit Suisse behalten und integrieren will – insbesondere Wealth Management (Vermögensverwaltung) und das Schweizer Privat- und Firmenkundengeschäft, die als „Kronjuwelen“ galten. Diese Sparten ergänzen das eigene Portfolio und stärken UBS’ Stellung als globale Vermögensverwalterin. Weniger Interesse hat UBS an riskanten Investmentbank-Aktivitäten der CS. Schon unmittelbar nach der Übernahme zeichnete sich ab, dass der Plan der alten Credit Suisse, ihr Investmentbanking unter dem historischen Namen „First Boston“ auszugliedern, nicht weiterverfolgt wird. UBS stoppte die von CS vereinbarte Abspaltung des Investmentbank-Geschäfts unter Führung des Bankers Michael Klein umgehend. Die zuvor geplante „CS First Boston“ – eine Beratungs- und Handels-Boutique, die eventuell an die Börse gehen sollte – wurde Makulatur. Stattdessen integriert UBS ausgewählte Teile der CS-Investmentbank in die eigene Investment Banking Division, wo sie strategisch sinnvoll sind, während andere Segmente rigoros verkleinert oder abgewickelt werden. So behielt UBS beispielsweise einige globale „Global Banking“-Bereiche (etwa im Beratungsgeschäft), machte aber deutlich, dass das riskante Handelsgeschäft der CS drastisch zurückgefahren wird.

Standorte: Die Credit Suisse hatte weltweit Niederlassungen; auch hier wird konsolidiert. In Finanzzentren wie New York oder London überprüft UBS, welche Büros notwendig sind. In einigen Ländern, wo UBS bisher wenig präsent war, könnte die ehemalige CS-Niederlassung weiterbetrieben werden, falls sie profitabel ist (etwa bestimmte asiatische Vermögensverwaltungsteams). In anderen Fällen werden Auslandstöchter verschmolzen oder geschlossen, um Komplexität zu reduzieren. Ein Beispiel: In Indien verschmolz UBS Anfang 2025 die Service-Gesellschaften der CS mit ihren eigenen, um effizienter zu werden. Auch in Europa gibt es Veränderungen: In Frankreich etwa sollen bestimmte Geschäftsbereiche restrukturiert und Stellen abgebaut werden. Die Integration verläuft insgesamt zügiger als von vielen erwartet, wie Branchenbeobachter anmerken.

Finanzielle Entwicklung 2024/2025: Kennzahlen und Stabilität

Ein gutes Jahr nach der Übernahme zeigt die finanzielle Lage der nun fusionierten Bankengruppe deutliche Stabilisierung. UBS als neue Eigentümerin berichtet solide Gewinne und robuste Kapitalpolster. So wies die UBS Group im 2. Quartal 2023 – unmittelbar nach Abschluss der CS-Übernahme – einen Rekordgewinn von 28,9 Milliarden US-Dollar aus. Dieser außerordentliche Profit resultierte hauptsächlich aus einem sogenannten Negative Goodwill: Da UBS die Credit Suisse zu einem Bruchteil ihres Buchwertes kaufte, ergab sich ein einmaliger Bewertungsgewinn von fast 29 Milliarden Dollar. Bereinigt um diesen Einmaleffekt lag der underlying (zugrunde liegende) Gewinn bei rund 1,1 Milliarden Dollar – ein weiterhin respektabler Wert. Die Börse reagierte positiv: Die UBS-Aktie sprang nach den Q2-Zahlen 2023 zeitweise um über 7 % nach oben und schloss 5 % im Plus. Investoren honorierten damit das Potenzial der Übernahme.

Im Jahr 2024 setzte sich der positive Trend fort. UBS’ Marktwert hat sich durch die Eingliederung der Credit Suisse erheblich vergrößert. Bereits im Frühjahr 2024 überschritt die Marktkapitalisierung von UBS die Schwelle von 100 Milliarden US-Dollar, den höchsten Stand seit fast 16 Jahren. Zum Vergleich: Vor der Übernahme lag der Börsenwert bei rund 56 Milliarden Dollar. Das kombiniert verwaltete Vermögen der Gruppe ist auf schwindelerregende 6,2 Billionen Dollar angewachsen – damit ist UBS/Credit Suisse nun eine der weltweit größten Vermögensverwalterinnen.

Auch ohne Sondereffekte schreibt die Gruppe stabile Gewinne. Im Gesamtjahr 2024 erzielte UBS (exkl. Einmaleffekte) Milliardengewinne in jedem Quartal. Im 1. Quartal 2025 meldete die UBS einen Netto-Gewinn von 1,7 Milliarden US-Dollar. Die Kapitalausstattung ist komfortabel: Die Kernkapitalquote (CET1) lag Anfang 2025 bei 14,3 %, deutlich über den regulatorischen Anforderungen. Damit verfügt die Bank über ein solides Polster, was für die Sicherheit der Einlagen und die Bonität wichtig ist. Liquiditätsengpässe wie 2022/23 bei der CS sind aktuell nicht in Sicht – im Gegenteil, UBS konnte im Sommer 2023 sogar darauf verzichten, weitere Liquiditätshilfen in Anspruch zu nehmen, da sich die Situation normalisiert hatte.

Besonders die Vermögensverwaltungs-Sparte (Global Wealth Management) erweist sich als Ertragsmotor. Durch die Übernahme gewann UBS viele neue Vermögenskunden der CS hinzu. Frisches Kapital fließt wieder zu: Nachdem die Credit Suisse 2022/23 dramatische Abflüsse erlitt (insgesamt CHF 110,5 Mrd. im 4. Quartal 2022, 61,2 Mrd. im 1. Quartal 2023 und weitere 39,2 Mrd. im 2. Quartal 2023), hat sich der Trend gedreht. Bereits im zweiten Halbjahr 2023 kehrte das Vertrauen teilweise zurück. UBS berichtete, dass die Netto-Neugeldzuflüsse in der globalen Vermögensverwaltung wieder positiv wurden. Im 2. Quartal 2024 etwa verzeichnete die Kern-Vermögensverwaltung netto +27 Milliarden Dollar an neuen Kundengeldern. Kundeneinlagen in der Schweiz stabilisierten sich schneller als erwartet – Einlagenabflüsse konnten gestoppt werden, teils zogen Kunden sogar Gelder von der Konkurrenz zurück zur „neuen UBS/CS“.

Diese Trendwende zeigt sich in den Erträgen: Im Wealth Management stiegen die Erträge 2024 signifikant, etwa durch rege Handelsaktivitäten der wieder zuversichtlicheren Klientel. UBS meldete für Q1 2025 einen Anstieg der Einnahmen im Vermögensverwaltungsgeschäft um 32 % gegenüber dem Vorjahr – ein deutliches Zeichen, dass die übernommenen CS-Kunden zur Geschäftsentwicklung beitragen. Auch die Schweizer Einheit erwies sich als profitabel: Das heimische Privat- und Firmenkundengeschäft (ehemals CS Schweiz) trug solide Zins- und Kommissionserträge bei, unterstützt durch die Zinswende 2022/23, die die Zinsmarge erhöhte.

Gleichzeitig achtet UBS streng auf Kostendisziplin. Synergien aus der Fusion werden zügig realisiert. Bereits ein Jahr nach der Notübernahme sind 65 % der bis 2026 angepeilten Kosteneinsparungen von 13 Mrd. USD erreicht worden. Konkret wurden bis Anfang 2025 etwa 8,4 Mrd. Dollar an Kosten dauerhaft eingespart – zum Beispiel durch Personalabbau, Einsparungen bei Sachkosten und Straffung des Filialnetzes. Allein die Zusammenlegung von UBS- und CS-Filialen in der Schweiz sparte hunderte Millionen und wurde schneller abgeschlossen als geplant. Solche Effizienzgewinne stärken das Ergebnis der Bank. UBS rechnet damit, dass weitere Einschnitte (etwa aus den 2024 laufenden Kündigungsrunden) die Kostenbasis bis Ende 2025 weiter senken.

Infolgedessen hat der Konzern sogar wieder begonnen, Aktienrückkäufe durchzuführen – ein Zeichen von finanzieller Stärke. Im ersten Quartal 2025 kaufte UBS eigene Aktien im Wert von 0,5 Mrd. Dollar zurück und kündigte weitere 2,5 Mrd. für den Jahresverlauf an. Dividenden sollen ebenfalls gesteigert werden, was das Vertrauen der Aktionäre reflektiert.

Nicht zuletzt bleibt die Bilanzqualität im Fokus. UBS hat eine interne „Non-core and Legacy“-Einheit eingerichtet, um problematische Altlasten der Credit Suisse abzuarbeiten. Dort werden riskante Positionen – z. B. aus dem Handelsbuch oder notleidende Kredite – schrittweise verkauft oder abgewickelt. Bis Anfang 2025 konnte diese Abbau-Einheit die risikogewichteten Aktiva bereits um 7 Mrd. USD reduzieren (auf noch 34 Mrd. USD). Laut Schätzung soll das „alte“ CS-Investmentbank-Portfolio bis Ende 2024 um 44 % gegenüber Sommer 2023 verkleinert sein. Erfreulich aus UBS-Sicht: Viele der Positionsabwicklungen gelangen mit Gewinn, d. h. UBS musste die problematischen Wertpapiere nicht unter großen Verlusten loswerden. Insgesamt hat die neue UBS also die Finanzsituation weitgehend im Griff – Kapitaldecke, Liquidität und Profitabilität liegen im grünen Bereich.

Reaktionen von Aufsicht und Märkten: Kundenvertrauen zurückgewonnen

Regulierungsbehörden und Politik beobachten die Lage genau. Kurz nach der Übernahme stellte sich die Frage, ob die fusionierte Mega-Bank nicht zu mächtig im Schweizer Markt würde. Doch im Juni 2024 gab die FINMA nach gründlicher Prüfung Entwarnung: Der Zusammenschluss von UBS und Credit Suisse beseitige den wirksamen Wettbewerb in keinem Marktsegment. Die Finanzaufsicht schloss das Kontrollverfahren ohne Auflagen ab. Anders gesagt: Trotz der Dominanz in gewissen Bereichen (z. B. rund 30 % Marktanteil im Schweizer Kredit- und Hypothekengeschäft) sah die Behörde keine Monopolgefahr, die eine Zerschlagung oder spezielle Auflagen gerechtfertigt hätte.

Gleichwohl hat die Entstehung einer „Super-UBS“ neue Too-Big-To-Fail-Fragen aufgeworfen. Die kombinierte Bank hat eine Bilanzsumme von über 1,5 Billionen US-Dollar und ist damit systemrelevant. FINMA forderte im Oktober 2024 Anpassungen der Notfall- und Abwicklungspläne der UBS, um auch im Krisenfall die geordnete Sanierung oder Liquidation gewährleisten zu können. Die Regulierer haben die jährliche Genehmigung der UBS-Notfallpläne vorerst ausgesetzt, bis klar ist, wie die erheblich größere Bank im Worst-Case abzuwickeln wäre. Sogar gesetzliche Änderungen stehen im Raum, um den Behörden im Ernstfall mehr Instrumente an die Hand zu geben. Diese Diskussion zeigt: Die Stabilität der neuen UBS/CS-Kombination hat höchste Priorität für die Schweiz. Allerdings handelt es sich hierbei um vorsorgliche Maßnahmen. Aktuell sehen die Aufseher keine akute Gefährdung des Instituts; vielmehr soll für alle Eventualitäten geplant werden.

Aussagen der Unternehmensleitung unterstreichen die wiedergewonnene Zuversicht. UBS-CEO Sergio Ermotti betont regelmäßig, dass die Übernahme der Credit Suisse auf lange Sicht erheblichen Wert schaffen werde und man „den Fokus auf die Betreuung der Kunden und die Erfüllung der finanziellen Ziele“ richtet. Im Geschäftsbericht 2023 bezeichnete UBS die Transaktion als wegweisend und hob hervor, dass die Integration planmäßig voranschreitet und bereits positive Beiträge zum Konzernergebnis leistet. Gleichzeitig räumt das Management ein, dass das Umfeld herausfordernd bleibt – Stichwort volatile Märkte, hohe Zinsen und geopolitische Risiken. Doch die Führung gibt sich überzeugt, die erweiterten Geschäfte stabil führen zu können.

Auch Anleger und Ratingagenturen haben ihr Vertrauen zum Teil erneuert. Die Aktienkurse der nachrangigen Anleihen (AT1), die im März 2023 bei CS wertlos wurden, haben sich erholt – zumindest was UBS-eigene Emissionen angeht. Die UBS-Aktie entwickelte sich 2023/24 besser als viele europäische Banktitel; das Überschreiten der 100-Mrd.-Marktkapitalisierung untermauert dies.

Kundenvertrauen: Nach dem Schock von 2023 war fraglich, ob verunsicherte CS-Kunden der neuen UBS treu bleiben würden. Inzwischen deuten die zufließenden Kundengelder und Umfragen darauf hin, dass viele Kunden – insbesondere im Vermögensverwaltungsgeschäft – Vertrauen geschöpft haben, weil ihr Geld nun bei einer als sicher geltenden Großbank liegt. Einige sehr vermögende Kunden haben zwar zur Risikostreuung Gelder zu Konkurrenten wie Julius Bär verlagert. Doch im Retail- und Firmenkundengeschäft innerhalb der Schweiz zeigen sich keine Anzeichen einer Abwanderung; Konten und Kredite der ehemaligen CS werden nahtlos von UBS weitergeführt. Für CS-Kunden änderte sich im Alltag wenig, außer dass ggf. IBAN-Nummern und Logos auf Briefpapier angepasst werden.

An den Börsen wurde die erfolgreiche Abwicklung der CS-Krise als Stärkung des Finanzsystems gewertet. Zwar steht die Schweiz nun ohne ihre „Nummer Zwei“-Bank da, aber UBS hat durch die Rettung eine Ausnahmestellung erlangt. Einige Marktkommentatoren begrüßen die Straffung: Die problembehaftete CS sei nun kein Unsicherheitsfaktor mehr, und UBS sei stark genug, alles zu schultern. Entsprechend wurde die Bewertung der UBS nach oben korrigiert – wobei Analysten gleichzeitig fragen, wie stark die zukünftigen Wachstumschancen sind. Denn nachdem die Integration auf gutem Weg ist, muss UBS beweisen, dass der Riesenkonzern auch profitabel wachsen kann. Die bisherigen Zahlen (hohe Neugelder, solide Erträge) sind ermutigend, doch mittelfristig wird man die Performance genau beobachten. Insgesamt jedoch herrscht im Markt die Sichtweise vor, dass die Insolvenzgefahr der Credit Suisse abgewendet wurde und das kombinierte Institut nun zu den stabilsten Banken Europas gehört.

Abwicklung von Altlasten und Restrukturierungen

Ein wichtiger Aspekt der aktuellen Lage ist, welche Teile der ehemaligen Credit Suisse abgewickelt oder umgebaut wurden. Hier hat sich viel getan:

Investmentbanking: Die wohl bedeutsamste Änderung betrifft das zuvor verlustreiche Investmentbanking der CS. UBS entschied sich, kein zweites umfangreiches Investmentbanking parallel aufzubauen. Stattdessen wird das CS-Investmentbank-Portfolio in eine Abbau- bzw. Nicht-Kern-Sparte überführt. Riskante Handelspositionen – z. B. komplexe Derivate oder Engagements bei Hedgefonds – werden systematisch reduziert. Bereits bis Ende 2023 konnte das Volumen dieser Positionen erheblich verringert werden. Viele Händler und Banker aus der CS-Investmentbank erhielten die Kündigung oder verließen freiwillig das Unternehmen, teils zu Wettbewerbern. Die berühmte Investmentbank-Marke Credit Suisse First Boston taucht allenfalls noch in den Geschichtsbüchern auf – der Plan einer unabhängigen CS-Investmentboutique wurde komplett verworfen. Damit endet ein Kapitel: Die Credit Suisse war einst ein großer Name im Investment Banking (sie finanzierte z. B. Technologie-IPO’s im Silicon Valley), nun aber spielt dieses Geschäftsfeld unter dem gemeinsamen Dach nur noch eine Nebenrolle. UBS konzentriert sich traditionell stärker auf Vermögensverwaltung und weniger auf riskante Handelsgeschäfte.

Asset Management: Die Vermögensverwaltungs-Sparte der CS – also das institutionelle Asset Management – wurde in die UBS-Asset-Management-Einheit integriert. Hier gab es Überschneidungen in Fondsprodukten, doch größtenteils ergänzen sich die Angebote. UBS hat angekündigt, einige Spezialfonds der CS weiterzuführen, um Kunden alternative Anlagen zu bieten. Zudem wechselten etliche CS-Portfoliomanager zur UBS. Eine Abwicklung war in diesem Bereich nicht nötig; im Gegenteil, UBS stärkt mit der Übernahme ihr Geschäft mit globalen Anlegern.

Schweizer Geschäft: Die Credit Suisse Schweiz – bestehend aus Privatkundengeschäft, Hypotheken, KMU-Krediten, Vermögensverwaltung der Schweizer Kunden – wurde vollständig in UBS integriert und bleibt als Geschäftszweig erhalten. Hier erfolgte keine Abwicklung, sondern nur Reorganisation. Allerdings wurden gewisse Randaktivitäten eingestellt (zum Beispiel spezialisierte Angebote im Rahmen der CS, die UBS so nicht hat). Die Kreditportfolios der CS (Hypotheken, Firmenkredite) hat UBS übernommen; sie galten als von guter Qualität und wurden problemlos integriert. Manche IT-Systeme werden sukzessive migriert oder zusammengelegt, was technisch komplex ist, aber bislang ohne größere Zwischenfälle verläuft.

Auslandsbanken: Credit Suisse besaß kleinere Bankeinheiten in diversen Ländern (z. B. Credit Suisse (Deutschland) AG, CS in den USA, etc.). Viele davon werden nun verschmolzen. Beispielsweise stimmte die US-Notenbank Federal Reserve 2023 dem Antrag zu, die US-Tochter der Credit Suisse in die UBS Americas zu integrieren. In einigen Regionen zieht sich UBS nach der Übernahme zurück, wenn das Geschäft nicht mehr passt. So veräußerte CS schon vor der Übernahme einen Teil ihres Securitized-Products-Geschäfts an Apollo Global Management – diese Transaktion aus 2022 entlastete UBS nun, da der riskante Bereich bereits draußen war.

Rechtliche Altlasten: Die Credit Suisse war in zahlreiche Rechtsfälle und Skandale verwickelt (von Steuerhinterziehung über den Mozambique-Korruptionsskandal bis zum Archegos-Debakel). UBS muss nun als Rechtsnachfolgerin diese Altlasten bereinigen. Hier gab es 2024/25 wichtige Fortschritte: Im Mai 2025 einigte sich UBS mit dem US-Justizministerium auf eine Zahlung von 511 Millionen Dollar, um einen langjährigen Steuerstreit beizulegen, in dem Credit Suisse reichen US-Kunden bei der Hinterziehung von Vermögen geholfen haben soll. UBS stellte klar, dass man an dem Fehlverhalten nicht beteiligt war, aber als neuer Eigentümer Verantwortung übernimmt. Die Zahlung erspart der Bank ein langwieriges Verfahren und schließt das Kapitel. Ebenso wurden Vergleiche in zivilrechtlichen Streitigkeiten gesucht – etwa im Fall Greensill, wo CS-Kunden durch einen Fondsskandal geschädigt wurden; hier legte UBS vorsorglich 800 Mio. € zurück. Die Archegos-Affäre (große Verluste der CS durch einen implodierten Hedgefonds) wird intern noch aufgearbeitet, aber die betreffenden Positionen sind weitgehend abgebaut. Insgesamt hat UBS signalisiert, alle offenen Rechtsfälle stringent zu lösen, auch um Reputationsrisiken auszuräumen.

Durch all diese Maßnahmen ist von der „alten“ Credit Suisse in operativer Hinsicht wenig übrig: Kein eigenständiges Investmentbanking, keine separate Konzernstruktur, kein eigenständiger Markenauftritt mehr. Was bleibt, sind wertvolle Kundenbeziehungen, profitable Geschäftsbereiche und Talente, die UBS erfolgreich in den Konzern integriert hat. Einige Beobachter sprechen von einer „ausgestorbenen“ Credit Suisse, da das Institut als eigenständige Einheit nicht mehr existiert. Andere betonen, dass wichtige Teile (v. a. das Schweiz-Geschäft) unter neuem Namen fortbestehen und die DNA der Credit Suisse innerhalb der UBS weiterleben.

Fazit: Credit Suisse ist 2025 nicht insolvent – die Pleitegefahr gilt als abgewendet

Auf die eingangs gestellte Frage lässt sich nun eine klare Antwort geben: Die Credit Suisse ist aktuell weder zahlungsunfähig noch befindet sie sich in einem Insolvenzverfahren. Im Gegenteil, durch die Übernahme und vollständige Eingliederung in die UBS-Gruppe ist eine traditionelle Pleite vom Tisch. Aktuell ist die Bank nicht von einer Pleite bedroht. Die akute Krise im März 2023 wurde durch die Notfusion überwunden; seither hat sich die finanzielle Lage stabilisiert und deutlich verbessert. Die ehemals eigenständige Credit Suisse existiert in der Form einer UBS-Tochter weiter und profitiert von der Stärke des Mutterkonzerns. UBS selbst steht auf soliden Fundamenten, mit komfortabler Kapitaldecke und laufenden Gewinnen. Eine Zahlungsunfähigkeit der Credit Suisse ist daher zurzeit kein Thema.

Auch insolvenzrechtlich gab es keinen Bankrott: Weder Gläubiger (abseits der AT1-Anleihen) noch Einleger erlitten Verluste in einem Konkursverfahren, da dieses durch die Übernahme vermieden wurde. Die Frage nach Insolvenz stellt sich somit nicht – stattdessen erfolgte eine geordnete Überführung aller Verpflichtungen der Credit Suisse auf die UBS. Alle Kunden haben nach wie vor Zugang zu ihren Geldern, alle Verbindlichkeiten werden erfüllt, nun eben durch UBS als Rechtsnachfolgerin. Regulatoren und die Schweizer Regierung sehen das akute Stabilitätsrisiko als gebannt an. Schon wenige Monate nach der Übernahme verzichtete UBS auf staatliche Garantien, weil sich die Risiken als beherrschbar erwiesen – ein starkes Zeichen, dass keine existenzielle Bedrohung mehr bestand.

Naturgemäß bleibt die Großbank aufmerksam gegenüber möglichen Rest-Risiken. Die Integration ist noch nicht ganz abgeschlossen; bis Ende 2025 laufen die Migration der Systeme und die Umstrukturierungen. Dabei können operative Probleme auftreten, die es zu managen gilt. Zudem wächst durch die enorme Größe die systemische Verantwortung: Ein etwaiges Scheitern der fusionierten Bank wäre katastrophal, weshalb präventiv strengste Aufsicht und Planung erfolgt. Doch all das sind Vorsichtsmaßnahmen. Aus aktueller Sicht 2025 ist die Credit Suisse – als Teil der UBS – finanziell stabil und liquide. Kunden müssen nicht um ihre Einlagen bangen, Investoren sehen die Ertragskraft zurück, und Mitarbeiter in den fortgeführten Bereichen haben wieder Perspektiven. Die „Pleite der Credit Suisse“ hat letztlich nicht stattgefunden; stattdessen wurde sie in letzter Sekunde in ein gesundes Institut überführt.

Zusammengefasst: Ein gutes Jahr nach der Übernahme ist kein Insolvenz- oder Pleiterisiko für die Credit Suisse mehr erkennbar. Die Bank ist heute ein integraler Teil von UBS und profitiert von deren Stabilität. Alle verfügbaren Indikatoren – von Kapitalquoten über Gewinnzahlen bis zu Behördeneinschätzungen – deuten darauf hin, dass die Gefahr eines Zusammenbruchs gebannt ist. Aktuell ist die Credit Suisse also nicht pleite, sondern im Rahmen der UBS solide aufgestellt. Die einstige Krise ist damit vorerst Geschichte.

PR-Redaktion

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