Ist Thermondo pleite? Diese Frage machen derzeit Gerüchte und Unsicherheit in der Heizungsbranche zum Thema. Thermondo, gegründet 2013 in Berlin, hat sich als größter Heizungsinstallateur Deutschlands positioniert und insbesondere auf moderne Gas- und Wärmepumpen-Heizungen spezialisiert.
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Angesichts der Branchenkrise 2023, geprägt von politischen Unsicherheiten und Nachfragerückgang, fragen sich viele, ob das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten steckt oder gar vor der Insolvenz steht. Nach ausführlicher Recherche lässt sich jedoch festhalten: Thermondo ist aktuell weder insolvent noch akut von einer Pleite bedroht. Im Gegenteil, das Unternehmen gibt an, mittlerweile profitabel zu arbeiten. Im Folgenden beleuchten wir die finanzielle Entwicklung Thermondos in den letzten Jahren, die aktuellen Herausforderungen und warum Thermondo, anders als einige Wettbewerber, nicht vor dem Aus steht.
Thermondo wurde als Greentech-Startup mit dem Ziel gegründet, die Energiewende im Heizungsmarkt voranzutreiben. Das Geschäftsmodell: Heizungswechsel bei Privatkunden digital planen und mit eigenen Handwerksteams umsetzen. In den ersten Jahren wuchs Thermondo rasant, schrieb jedoch hohe Verluste, wie für Start-ups dieser Größenordnung nicht unüblich. So meldete das Unternehmen für 2018 einen Jahresverlust von rund 9,5 Millionen Euro. Auch in den Folgejahren blieb Thermondo defizitär, investierte jedoch in Expansion: 2020 installierte es 4.500 Heizungen, 2021 bereits 6.000.
Ein Wendepunkt war 2021, als der kanadische Infrastrukturinvestor Brookfield bei Thermondo einstieg und die Mehrheit übernahm. Mit frischem Kapital, allein 2022 flossen rund 30 Millionen Euro zusätzlich von Gesellschaftern in die Firma, baute Thermondo sein Geschäft weiter aus. Der Umsatz stieg 2021 auf 64,6 Millionen Euro, 2022 erzielte Thermondo bereits 104 Millionen Euro Umsatz. Gleichwohl schrieb das Unternehmen auch 2022 noch rote Zahlen: etwa acht Millionen Euro Verlust standen in der Bilanz. Summiert haben die verlustreichen Wachstumsjahre bis Ende 2021 rund 70 Millionen Euro gekostet, ein Investment, das Brookfield und weitere Kapitalgeber bislang mittragen.
Positiv ist: Die Verluste konnten Jahr für Jahr verringert werden. 2020 betrug der Fehlbetrag noch 11,1 Millionen Euro, 2021 sank er auf 7,7 Millionen Euro. Für 2022 hatte Thermondo einen Verlust im niedrigen einstelligen Millionenbereich angepeilt und erwartete ab 2023 sogar einen Jahresgewinn. Dieser Plan hing freilich von den Marktbedingungen ab – und genau hier gab es 2023 einen empfindlichen Dämpfer.
Das Jahr 2023 stellte die gesamte Heizungsbranche vor Schwierigkeiten. Hintergrund war das politische Tauziehen um das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), das faktisch einen Ausstieg aus Ölheizungen und neuen Gasheizungen einläuten sollte. Die heftige öffentliche Debatte und letztlich die Verschiebung des Gesetzes sorgten für großes Zögern bei Hausbesitzern. Viele Verbraucher warteten ab oder investierten kurzfristig sogar noch in fossile Heizungen, bevor ein Verbot kommt. Die Folge: Der Boom von 2022 brach 2023 abrupt ein – laut Thermondo ging der Wärmepumpenmarkt um 70 Prozent zurück.
Auch Thermondo spürte diesen Einbruch deutlich. Das Unternehmen hatte für 2023 ursprünglich rund 10.000 Neuinstallationen von Heizungsanlagen geplant, realisieren konnte man aber nur etwa 3.500 Anlagen. Diese Lücke riss in der Jahresbilanz ein Loch – der für 2023 anvisierte Sprung in die Gewinnzone blieb aus. Stattdessen musste Thermondo ein weiteres Verlustjahr verbuchen. Die Führung räumte ein, dass das Gewinnziel 2023 verfehlt wurde.
Wichtig ist jedoch: Dieser Einbruch war branchenweit und nicht Thermondo-spezifisch. Große Heizungshersteller wie Vaillant und Stiebel Eltron reagierten ebenfalls mit Stellenabbau bzw. Kurzarbeit. Einige Konkurrenten im jungen Greentech-Markt gerieten sogar in existenzielle Not. Thermondo hingegen konnte dank seiner finanziellen Polster und der Unterstützung durch Brookfield den Marktrückgang überstehen. Unternehmenssprecher Richard Lucht betonte Ende 2023, man habe die Talsohle durchschritten. Tatsächlich zog das Geschäft zum Jahreswechsel wieder an.
Aus den Turbulenzen 2023 hat Thermondo Konsequenzen gezogen und den Kurs justiert. Strategisch stellte das Unternehmen Anfang 2024 sein Angebot konsequent auf Klimafreundlichkeit um: Thermondo verkauft seit Februar 2024 keine Gasheizungen mehr, sondern konzentriert sich vollständig auf Wärmepumpen und Photovoltaik. Bereits installierte Gasheizungen werden zwar weiter gewartet, aber Neuverkäufe fossiler Systeme sind beendet – ein klarer Schritt im Sinne der Energiewende. Dieses Umschwenken kam zeitlich passend: Nach der Hängepartie um das GEG stieg das Interesse an Wärmepumpen plötzlich stark an, berichtet der neue Chef Felix Plog.
Eine weitere Veränderung war im Mai 2024 an der Unternehmensspitze zu verzeichnen: Firmengründer Philipp Pausder zog sich nach elf Jahren aus der Geschäftsführung zurück. Ihm folgte Felix Plog, ein erfahrener Digitalunternehmer. Dieser Wechsel wurde laut Pausder langfristig vorbereitet und steht nicht im Zusammenhang mit einer Krise. Vielmehr will Pausder eine Auszeit nehmen; er bleibt dem Unternehmen aber im Beirat erhalten. Der neue CEO Plog setzt nun auf eine Phase der Konsolidierung: In den nächsten zwei Jahren konzentrieren wir uns auf Qualität und Effizienz, kündigte er an.
Operativ zeigen sich 2024 bereits Erfolge: Die Aufträge ziehen wieder an. Im ersten Quartal 2024 verdoppelten sich Thermondos Wärmepumpen-Aufträge gegenüber dem Vorjahr. Monatlich wachse der Auftragseingang derzeit um rund zehn Prozent. Für das Gesamtjahr 2024 peilt Thermondo rund 8.000 installierte Wärmepumpen an – deutlich mehr als 2023, wenn auch noch nicht auf dem Niveau der ursprünglich für 2023 erhofften 10.000. Entscheidend: 2024 soll erstmals ein operativer Gewinn erzielt werden, nachdem dies 2023 nicht gelang. Diese Prognose scheint realistisch, zumal Thermondo nach eigenen Angaben mittlerweile den Break-even erreicht hat und profitabel arbeitet.
Parallel baut Thermondo sein Geschäftsfeld weiter aus: So wurde im Frühjahr 2025 die Übernahme der Photovoltaik-Firma Febesol abgeschlossen, um auch im Solarsegment schlagkräftiger zu sein. Zudem holte man frisches Know-how ins Team – etwa mit einem neuen Finanzchef ab November 2024. Diese Personalien deuten darauf hin, dass Thermondo den Fokus auf Finanzsteuerung und nachhaltiges Wachstum legt, um die nächste Expansionsphase solide zu meistern.
Die Unsicherheit vieler Kunden rührt nicht zuletzt daher, dass es in der Solar- und Heizungsbranche zuletzt einige Insolvenzen gab. Beispielhaft ist die Berliner Solarstrom-Firma Zolar, die im Mai 2024 Insolvenz anmeldete und ihr Privatkundengeschäft einstellen musste. Ähnlich erging es dem Photovoltaik-Anbieter Eigensonne, der Ende 2023 zahlungsunfähig wurde. Solche Fälle schüren Zweifel, ob auch andere Klimaschutz-Startups finanziell ins Wanken geraten.
Thermondo unterscheidet sich jedoch in wesentlichen Punkten von diesen insolventen Wettbewerbern. Erstens verfügt Thermondo über einen finanzstarken Mehrheitseigner und namhafte Investoren, die das Geschäftsmodell stützen. Zweitens hat Thermondo bereits eine Größenordnung erreicht – über 1.000 Mitarbeiter, davon rund 600 Handwerker – die für Skaleneffekte sorgt und Markteintrittsbarrieren schafft. Das Unternehmen ist Deutschlands größter Wärmepumpen-Installateur und kann diese Position nutzen, um Aufträge und Partnerschaften zu sichern. Drittens generiert Thermondo inzwischen erheblichen Umsatz von über 100 Millionen Euro jährlich und hat laut eigenen Aussagen die Verlustzone verlassen. Dies steht in starkem Kontrast zu kleineren Startups, die oft vom nächsten Finanzierungsrahmen abhängen.
Für Kunden, die dennoch Bedenken haben, etwa im Rahmen des Heizungs-Contracting, sei erwähnt, dass Thermondo selbst Vorsorge trifft: In den Vertragsbedingungen wird die Frage behandelt, was passiert, wenn Thermondo insolvent wäre. Die beruhigende Antwort: In solch einem Fall würde die refinanzierende Bank die Forderungen übernehmen und voraussichtlich nur die regulären Heizungsraten weiter einziehen; Kunden müssten sich lediglich um einen neuen Wartungsdienst kümmern. Diese Klausel verdeutlicht, dass Thermondo nicht akut von Zahlungsausfall bedroht ist. Vielmehr soll sie das Vertrauen stärken, dass selbst im unwahrscheinlichen Insolvenzfall niemand im Kalten sitzen gelassen wird.
Nach heutigem Stand gibt es keine Hinweise darauf, dass Thermondo zahlungsunfähig wäre oder kurz vor der Insolvenz stünde. Weder wurden Insolvenzanträge bekannt, noch berichten Medien von akuten Liquiditätsproblemen. Im Gegenteil: Das Unternehmen hat 2024 einen Turnaround geschafft und schreibt nun schwarze Zahlen. Die Geschäftsführung wurde planmäßig übergeben und durch erfahrene Köpfe ergänzt, nicht durch einen Notverkauf oder massiven Stellenabbau. Die Marktaussichten für klimafreundliche Heizungen bleiben trotz kurzfristiger Dellen gut. Unternehmen wie Thermondo, die sich früh auf Wärmepumpen fokussiert haben, könnten langfristig von dieser Nachfrage profitieren.
Thermondo ist aktuell nicht pleite und nach allen vorliegenden Informationen auch nicht unmittelbar von einer Pleite bedroht. Zwar hat der Marktumbruch 2023 das junge Unternehmen gefordert und die Gewinnerwartungen verzögert. Doch dank starker Investoren, angepasster Strategie und Auftragswachstum in 2024 steht Thermondo vergleichsweise stabil da. Der Heizungsbauer hat die Verluste der Vergangenheit sukzessive reduziert und sieht sich nun erstmals in der Profitabilität angekommen. Ein Restrisiko bleibt in jedem dynamischen Markt – etwa wenn politische Rahmenbedingungen sich drastisch ändern oder Investoren abspringen würden. Aktuell jedoch spricht vieles dafür, dass Thermondo seinen Wachstumskurs fortsetzt, anstatt Insolvenz anmelden zu müssen. Die Frage, ob Thermondo pleite ist, lässt sich somit klar verneinen: Stand jetzt gibt es keinen Grund zur Annahme, dass dieses Vorzeige-Startup der Energiewende vor dem Aus steht.
FirmenBILD Redaktion
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